Nachhaltig investieren: So legen Sie Ihr Geld zukunftsorientiert an!

von | 23. Nov 2022 | Allgemein, Anlagetipps für Ärzte

Wieso möchten immer mehr Anleger nachhaltig investieren? In den letzten Jahren hat sich der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit auch im Finanzsektor ausgebreitet. Geld soll in Unternehmen fließen, die weder unsere Gesellschaft noch unsere Umwelt schädigen. Unser Geld soll Gutes bewirken.

Haben Sie sich als Arzt auch schon mit nachhaltigen Geldanlagen beschäftigt? Noch nicht? Dann wird es höchste Zeit.

In unserem Blogbeitrag erklären wir, was nachhaltig investieren bedeutet, welche Möglichkeiten es dabei gibt und welche Chancen und Risiken Ihnen dieses Investment bietet.

Basics: Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist den letzten Jahren zum Megatrend geworden. Das Problem: Der Begriff "Nachhaltigkeit" hat weder eine exakte Definition, noch ist der Begriff gesetzlich festgelegt.

Wird von Nachhaltigkeit gesprochen, hat sich zunehmend das so genannte Nachhaltigkeitsdreieck etabliert. Bei diesem sind drei Dimensionen ausschlaggebend: Ökologie, Ökonomie und Soziales.

Sie stehen sich gleichberechtigt gegenüber. Nur durch das Zusammenspiel dieser drei Dimensionen kann das Ziel erreicht werden, einen lebenswerten Planeten für zukünftige Generationen zu schaffen.

Um das System des Nachhaltigkeitsdreieck zu veranschaulichen: Eine gesunde Umwelt schafft eine friedliche, gut funktionierende Gesellschaft. Diese wiederum fördert eine blühende Wirtschaft, die durch verantwortungsvolles Wirtschaften ein gesundes Ökosystem unterstützt.

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Was bedeutet nachhaltig investieren?

Eine klassische Geldanlage wird anhand dreier Komponenten bzw. dreier Ziele beurteilt: Sicherheit, Rendite und Liquidität. Hier spricht man vom magischen Dreieck der Geldanlage. (genauere Informationen erhalten Sie in diesem Beitrag: "Als Arzt investieren: So legen Sie Ihr Geld gewinnbringend an!" (erscheint bis 31.12.22))

Bei grünen Investments kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Die Nachhaltigkeit. Hier wird die Geldanlage noch auf ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen beurteilt. Das magische Dreieck der Geldanlage wird zum magischen Viereck. Es sind damit Investments gemeint, die weder das Klima, die Umwelt, den Frieden oder das soziale Miteinander gefährden

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Wenn Sie als Arzt nachhaltig investieren, tätigen Sie ein Investment, das nicht nur ökonomische Gewinne erzielt, sondern auch einen Mehrwert für unsere Umwelt und unsere Gesellschaft hat. In diesem Zusammenhang spricht man auch von der "doppelten Dividende" für den Anleger.

Nachhaltig investieren für Ärzte: Welche Möglichkeiten haben Sie?

Nachhaltige Aktien für Ärzte

Eine Aktie ist ein Anteil an einer Aktiengesellschaft (kurz AG). Beteiligen Sie sich an einer AG, erhalten Sie im Gegenzug zu Ihrem eingebrachten Kapital Anteile an der Firma. Aktien gelten als sehr risikoreich, versprechen aber hohe Gewinne.

Bei Investoren wird die nachhaltige Variante von Aktien immer beliebter. Das sind Aktien von Unternehmen, die besonders nachhaltig agieren oder in grünen Branchen tätig sind (z.B.: Wasserstofftechnologie, Solarenergie, Elektromobilität etc.)

Interessieren Sie sich für ein Investment in nachhaltige österreichische Aktien, können Sie sich am Nachhaltigkeitsindex VÖNIX orientieren. Er beinhaltet jene an der Wiener Börse notierten Unternehmen, die hinsichtlich ökologischer und gesellschaftlicher Aktivitäten und Leistungen führend sind.

Aktuell (Stand November 2022) sind 19 Unternehmer an der Wiener Börse notiert, die diese Anforderungen erfüllen.

Nachhaltige Anleihen für Ärzte

Das Prinzip der Anleihe ist schnell erklärt: Der Anleger leiht einem Staat oder einem Unternehmen Geld. Nach einer vereinbarten Zeit erhalten Sie Ihr Geld. Die Zinsen für Ihr geliehenes Kapital erhalten Sie jährlich ausgezahlt.

Bei nachhaltigen Anleihen wird Ihr Geld nur jenen Unternehmen und Staaten geliehen, die gesellschaftlich und ökologisch verantwortungsbewusst handeln. Bei der nachhaltigen Variante der Anleihe haben Sie drei Möglichkeiten:

Green Bonds

Bei diesen Anleihen finanzieren Sie Projekte, die einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Solche Projekte wären unter anderem: Förderung von erneuerbaren Energien, Eindämmung des Klimawandels, Co2 neutrale Gebäude etc.

Social Bonds

Bei diesen Anleihen finanzieren Sie Projekte, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben oder sich für die Lösung von sozialen Problemen einsetzen. Solche Projekte wären unter anderem: Schaffung von Arbeitsplätzen, Zugang zur Grundversorgung an sozialen Dienstleistungen (z.B. Gesundheitswesen, Schul- und Berufsbildung) etc.

Nachhaltige Anleihen:

Bei diesen Anleihen finanzieren Sie Projekte, die ökologische und soziale Aspekte miteinander verbinden.

Nachhaltigkeitsfonds für Ärzte

Für immer mehr Anleger fließt in ihre Investmententscheidung das Verhalten von Firmen gegenüber Umwelt und Gesellschaft ein. Auf diesen Trend reagieren auch die Investmentfonds und stellen Anleger nachhaltige Alternativen zur Verfügung. Sie werden unter den verschiedensten Bezeichnungen wie Nachhaltigkeitsfonds, Ökofonds oder grüne Fonds angeboten.

Wie auch bei herkömmlichen Fonds, gibt es verschiedene Arten von nachhaltigen Fonds:

Nachhaltige Aktienfonds

Wer nicht selbst einzelne Aktien aussuchen möchte, kann einen Aktienfonds kaufen. Im Prinzip ist ein Aktienfonds ein Aktien-Portfolio, sprich eine Vielzahl von einzelnen Aktien.

Diese Geldanlagen werden von Fondsmanagern betreut, die in ökologische, ethische und soziale Märkte investieren.

Nachhaltige Immobilienfonds

Nachhaltige Immobilienfonds investieren in nachhaltige Immobilien. Beispiele hierfür sind Investitionen in den Bau von nachhaltige Bürogebäuden und Wohnanlagen. Diese entsprechen unter anderem folgenden Kriterien:

  • Reduzierung des Energieverbrauchs dank erneuerbarer Energiequellen (Fotovoltaik, natürliche Heiz- und Kühlsysteme etc.)
  • Verwendung von erneuerbaren Materialien (z.B.: Hanf oder Bambus) oder recycelten Materialien
  • Wasser-Einsparungen (z.B.: Regenwasser sammeln)
  • Begrünte Dächer und Wände

Nachhaltige Themenfonds

Themenfonds beziehen sich auf einen gewissen Sektor. Um als nachhaltige Geldanlage betrachtet zu werden, müssen themenspezifische Fonds eine ausdrückliche nachhaltige Motivation nachweisen.

Gängige Branchen für Themenfonds sind: Erneuerbare Energien, Nachhaltige Rohstoffe, Investitionen in soziale Projekte, Solarparks oder Waldaufforstungsprojekte.

Impact Fonds

Impact Fonds (übersetzt: Wirkungsfonds) sind vor allem für jene Anleger empfehlenswert, die sich eine Geldanlage wünschen, deren positive Wirkung auch messbar ist.

Das Fondsvermögen wird dafür gezielt in reale Projekte und Unternehmen investiert, die nachweislich nachhaltige Veränderungen bewirken. Hierfür werden eindeutige Ziele festgelegt. Ob diese Ziele erreicht werden, ist für den Anleger transparent. So kann er nachvollziehen, ob sein Investment eine echte Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft hat.

Nachhaltige ETFs für Ärzte

Nachhaltige ETFs (auch als grüne oder ökologische ETFs bezeichnet) verfolgen eine nachhaltige Anlagestrategie. ETFs werden an der Börse gehandelt und bilden die Entwicklung eines bestimmten oder mehrerer Nachhaltigkeitsindizes ab.

Im Vergleich zum abgebildeten Index enthalten nachhaltige Indizes in der Regel weniger Unternehmensaktien. Ein Nachhaltigkeitsindex schließt nämlich explizit Unternehmen aus, die in kontroversen Branchen tätig sind. (Waffen- und Rüstungsindustrie etc.)

Nachhaltig Investieren: Welche Unternehmen kommen ins Portfolio

Nach welchen Kriterien Unternehmen für das jeweilige nachhaltige Portfolio ausgewählt werden, variiert von Anbieter zu Anbieter. Sie verfolgen bei der Auswahl verschiedene Ansätze. Die bekanntesten möchten wir Ihnen kurz näherbringen.

Best-in-Class-Prinzip

Hier kommen nur die Besten einer jeweiligen Branche in das Portfolio. Mit Besten sind jene Unternehmen gemeint, die in ihrer Branche am nachhaltigsten agieren. Investiert wird in alle Branchen - auch in die kontroversen Geschäftsfelder.

Wer in den jeweiligen Branchen im Bereich Nachhaltigkeit punktet, wird anhand der ESG-Kriterien beurteilt (mehr zu den ESG-Kriterien lesen Sie weiter unten).

Unternehmen einer gleichen Branche werden miteinander verglichen. Wollen Unternehmen in Portfolio oder Indizes aufgenommen werden, müssen sie nachhaltiger handeln als ihre Konkurrenten in der Branche.

Kriterien, die dabei zur Anwendung kommen, sind beispielsweise Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels, Maßnahmen gegen Diskriminierung oder das Vorhandensein eines unabhängigen Kontrollorgans (z.B.: Verwaltungs- oder Aufsichtsrat)

Jene Unternehmen, die in diesen Bereichen am besten bewertet werden, gelangen in den Index oder in das Portfolio.

Es werden keine kontroversen Branchen ausgeschlossen (z.B.: fossile Brennstoffe, Atomkraft oder ähnliches). Es soll in alle Branchen investiert werden, um die Anlagen möglichst breit zu streuen.

Das Problem: Ein Unternehmen, das niemand als besonders nachhaltig einstufen würde, kann das Beste seiner Branche sein, solange es im Vergleich zu den anderen Unternehmen im Sektor am "nachhaltigsten" agiert. Oder anders gesagt: Es reicht, wenn ein Unternehmen einfach weniger schlecht ist als seine Konkurrenten.

Best-of-Class-Prinzip

Da das Best-In-Class-Prinzip vermehrt Kritik ausgesetzt ist (Vorwurf des Greenwashing), haben gewisse Anbieter das Prinzip weiterentwickelt. Beim Best-of-Class-Prinzip wird nicht nur die Nachhaltigkeit des jeweiligen Unternehmens bewertet, sondern auch die Nachhaltigkeit der jeweiligen Branche.

Beim Best-of-Class-Prinzip ist es daher üblich, dass in gewisse kontroverse Geschäftsfelder gar nicht investiert wird.

Denn bei diesem Prinzip herrscht eine strenge Regel: Stammt ein Unternehmen aus einem kontroversen Geschäftsfeld, muss es umso mehr im Bereich Nachhaltigkeit leisten, um überhaupt eine Chance zu haben in den Index oder das Portfolio zu gelangen.

Erfüllt kein Unternehmen diese Anforderungen, dann ist die jeweilige Branche nicht vertreten. Im Gegensatz zum Best-In-Class-Prinzip ist durch den Ausschluss gewisser Branchen die Anlage weniger breit gestreut. Dafür ist die Gefahr beim Best-of-Class-Prinzip geringer, dass sich ein sozial- und umweltschädliches Unternehmen in die Anlage einschleicht.

Ausschluss-Prinzip

Es wird bestimmt, in welche Unternehmen oder Branchen kein Geld fließt.

Das Ausschluss-Prinzip gehört zum beliebtesten Prinzip bei der Auswahl geeigneter Unternehmen.

Bei diesem Prinzip werden Branchen und Geschäftsfelder ausgeschlossen, die ökologische und soziale Werte gefährden.

Sehr häufig werden Unternehmen ausgeschlossen, die mit der Produktion von Atomenergie, Erdöl oder Waffen in Verbindung stehen. Ebenso werden Unternehmen behandelt, die Kinderarbeit oder Arbeitsrechtsverletzungen zulassen. Ebenfalls werden Branchen ausgeschlossen, bei denen anzunehmen ist, dass mit ihnen bedenkliche Märkte unterstützt werden.

Diese Investments von folgenden Branchen sind ausgeschlossen:

  • Fossile Brennstoffe (z.B. Kohle, Öl und Gas)
  • Atomkraftwerke
  • Chemische und biologische Waffen
  • Rüstungs- und Waffenindustrie
  • Menschenrechtsverletzen (z.B. Kinderarbeit und Zwangsarbeit)
  • Massentierhaltung
  • Einsatz von Pestiziden
  • Zerstörung von Ökosystemen
  • Korruption
  • Glücksspiel
  • Pornografie

Diese Geldanlagen sind häufig mit der Anmerkung "ex" versehen. Z.B.: "ex Controversial Weapons"

Positivkriterien:

Gelten Positivkriterien, wird nur in jene Unternehmen investiert, die einen nachweislich positiven Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen leisten.

Beispiele für Positivkriterien sind grüne Technologien, Förderung von erneuerbaren Energien oder Firmen, die durch ihr soziales Engagement glänzen (z.B.: Maßnahmen gegen Diskriminierung, Förderungen im Bildungs- und Gesundheitswesen etc.)

Divestment

Ein Divestment ist das Gegenstück zum Investment. Anstatt Geld anzulegen, wird gewollt Geld aus kontroversen Geschäftsfeldern abgezogen. Beispielsweise durch den Verkauf von Aktien der jeweiligen Unternehmen.

In den letzten Jahren kommt es vermehrt zu großen Divestment-Kampagnen, um gezielt den Einfluss von Gas-, Kohle und Atomkonzernen zu verringern. Der Hintergrund: Diese Branchen haben einen verharrenden Einfluss auf den Klimawandel. Indem sich immer mehr Investoren und Anbieter aus diesen Bereichen zurückziehen und gezielt ihr Kapital entziehen, sollen diese Branchen zu einem ökologischen Umdenken gebracht werden.

Nicht nur bei klimaschädlichen Branchen werden Divestments häufiger. Investoren und Fondsgesellschaften stoßen vermehrt Aktien von Unternehmen zurück, die mit Menschenrechtsverletzungen und menschenfeindlichen Arbeitsbedingungen in Verbindung stehen.

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Nachhaltig investieren: Woran erkennen Sie nachhaltige Geldanlagen?

Nachhaltig investieren, hat wie bereits anfänglich erwähnt, einen großen Nachteil: Es gibt für nachhaltige Geldanlagen (noch) keine einheitlichen Mindeststandards.

Somit können Fondsanbieter & Co ihre Produkte als nachhaltig, grün oder ökologisch wertvoll anpreisen, ohne dass die beinhalteten Unternehmen einen Mehrwert für Umwelt und/oder Gesellschaft erzielen.

Daher geben wir jeden Arzt und jeder Ärztin, die nachhaltig investieren möchten, einen Tipp: Informieren Sie sich genau, bevor Sie in einen scheinbar nachhaltigen Fonds, ETFs oder ähnlichem investieren.

Um einen ersten Eindruck zu bekommen, ob eine konkrete Geldanlage Ihrem Verständnis von Nachhaltigkeit entspricht, können Ihnen gewisse Siegel und Namenszusätze helfen.

Aber Vorsicht: Sie sind kein Garant für ein wirklich nachhaltiges Handel aller beinhalteten Unternehmen, wie Sie in den folgenden Absätzen sehen werden.

Nachhaltige Geldanlagen mit ESG-Zusatz

Was sind die ESG-Kriterien?

ESG ist eine Abkürzung und steht für Enviroment, Social und Governance. Übersetzt bedeuten diese 3 Worte: Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung.

Der ESG- Kriterienkatalog soll potenziellen Investoren dabei helfen, Unternehmen zu identifizieren, die nachhaltig agieren. Diese Kriterien haben sich als Standard eingebürgert, wenn es darum geht, das nachhaltige Handeln von Unternehmen zu beurteilen.

ESG-Kriterium #1 : Die Umwelt

Hier wird beurteilt, inwiefern das Handeln eines Unternehmens einen schädlichen Einfluss auf die Umwelt hat. Ein Unternehmen wird als ökologisch nachhaltig eingestuft, wenn es folgende umweltschonende Aspekte berücksichtigt.

  • Eindämmung des Klimawandels bzw. Anpassung an den Klimawandel
  • Einsatz von erneuerbaren Energien
  • CO2 Reduktion bzw. Co2 Neutralität
  • Effiziente Nutzung von Energie
  • Schutz biologischer Vielfalt und natürlicher Ressourcen
  • Einsatz von Elektro-Mobilität
  • Verwendung von nachhaltigen Technologien und Produkten
  • Strategien und Pläne zur Anpassung an den Klimawandel

ESG-Kriterium #2: Das Soziale

Hier wird beurteilt, inwiefern das Handeln der Unternehmen Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Ein Unternehmen wird als sozial nachhaltig eingestuft, wenn es folgende Aspekte in seinem Handeln berücksichtigt:

  • Achtung der Menschenwürde, der Menschenrechte und der Arbeitnehmerrechte
  • Keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Religion, Sexualverhalten o.ä.
  • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
  • Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit
  • Soziales Engagement: Soziale und kulturelle Projekte mit Spenden, Sponsoring o.ä. fördern

ESG-Kriterium #3: Die Unternehmensführung

Hier wird beurteilt, inwiefern das Unternehmen nach innen und nach außen verantwortungsbewusst handelt. Ein Unternehmen wird als ökologisch nachhaltig eingestuft, wenn es folgende Aspekte in seinem Handeln berücksichtigt:

  • Transparente Unternehmensführung
  • Gesetzeskonformes Handeln
  • Förderung der Chancengleichheit
  • Einführung von unabhängigen Kontrollorganen
  • Klare Unternehmensprozesse und Unternehmenswerte
  • Keine Verwicklung in Korruption- oder Bestechungsaffären

Kritik an ESG Kriterien

Nachhaltige Geldanlagen mit ESG-Zusatz soll Anlegern eine Sicherheit verschaffen, dass ihre Anlage ein nachhaltiges Ziel verfolgt. Immer wieder kommt aber Kritik zu den ESG-Kriterien auf. Vermeintlich nachhaltige ESG-Fonds, ESG-ETFs und CO sind nicht so grün, wie sie sich geben. Stichwort: Green-Washing.

An sich wären die ESG-Kriterien ein guter Bewertungsmaßstab für das ökologische, soziale und ökonomische Handeln von Unternehmen. Das Problem: die unterschiedliche Bewertung.

Um Nachhaltigkeit zu messen und zu beurteilen, gibt es Nachhaltigkeitsratings, die von unabhängigen Ratingagenturen erstellt werden.  Unternehmen mit mehr als 500 in ihrem Nachhaltigkeitsbericht sind verpflichtet in einem Jahresbericht anzugeben, inwiefern sie in ihrem Betrieb die ESG-Kriterien umgesetzt haben. (z.B.: Wie viel CO2 wurde eingespart, wie viel Papier wurde eingespart und ähnliches)

Durch die fehlende Definition, was nachhaltig investieren konkret bedeutet, ist es für Anleger mit hohen Erwartungen an Nachhaltigkeit, kaum möglich einer ESG-Bewertung Glauben zu schenken.

Denn Rating-Agenturen bewerten das Handeln der Unternehmen subjektiv. So gibt es starke Differenzen bei den jeweiligen Rating-Agenturen. Häufig beurteilt eine Agentur das Handeln mit „ausgezeichnet“, die andere Agentur hingegen mit „schlecht“.

Nachaltige Geldanlagen mit SRI-Zusatz

Was sind die SRI-Kriterien?

Die Abkürzung SRI steht für Socially Respon­sible Inves­ting. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das "sozial verantwortliches Investieren".

Ob ein Unternehmen im Sinne der SRI-Kriterien nachhaltig agiert, wird Großteils durch Anwendung von Ausschlusskriterien festgelegt. Von vornherein ausgeschlossen, sind Unternehmen, die in kontroversen Geschäftsfeldern tätig sind bzw. in Verbindung mit solchen stehen. Zu diesen nicht-nachhaltigen Branchen gehören unter anderem:

  • Kernenergie
  • Tabakindustrie
  • Rüstungsindustrie
  • Glücksspiel
  • Pornografie

Die SRI-Kriterien haben den Ruf, dass sie über die ESG-Kriterien hinausgehen, weil sie gezielt Branchen ausschließen, die negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.

Kritik an SRI-Kriterien

Toleranz-/Umsatzgrenzen:

In unserer heutigen Zeit ist es schwer festzustellen, ob ein Unternehmen zu 100% keine Berührungspunkte zu einem kontroversen Geschäftsfeld hat. Unternehmen haben heute nämlich zig Zulieferer, die sie direkt oder indirekt beliefern. Daher wird im Finanzsektor bei kontroversen Branchen mit Toleranz-/Umsatzgrenzen gearbeitet. So auch bei den SRI-Kriterien. Somit werden die vermeintlichen Ausschlusskriterien abgeschwächt.

An einem Beispiel erklärt: Ein Fonds hat beim Geschäftsfeld Tabakproduktion eine Toleranzgrenze von 5%. Das bedeutet, dass nur jene Unternehmen im Fonds aufgenommen werden, deren Umsatz aus Tabakproduktion nicht mehr als 5% des Gesamtumsatzes ausmacht.

Je nach Anbieter schwankt die Toleranzgrenze zwischen 5% bis 10%. Bei einer Null-Toleranz-Grenze dürfen Unternehmen in jenen Bereichen, die ausgeschlossen sind, weder aktiv tätig sein noch andere Unternehmen, die in diese Bereiche verwickelt sind, unterstützen.

Möchten Sie ein gewisses Geschäftsfeld ausdrücklich ausschließen (z.B.: Pornografie oder Atomkraft), sollten Sie bei SRI-Anlagen genauer hinsehen. Bei diesen, wird Unternehmen häufig eine 5 oder 10%ige Umsatzschwelle eingeräumt.

Nachhaltige Geldanlagen mit SDG-Zusatz

Die Vereinten Nationen haben 2025 die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beschlossen. Die darin beinhalteten Ziele (die sog. Sustainable Development Goals, kurz SDG) sollen dazu beitragen, soziale und ökologische Probleme zu bewältigen.

Indem jeder Mitgliedstaat der Vereinten Nationen aktiv an diesen Zielen arbeitet, soll Europa bis 2030 der erste klimaneutrale Kontinent sein.

Die Sustainable Devolopment Goals lösen die sogenannten Millennium Development Goals (MDGs) ab, welche in der Kritik standen, mit ihren acht Unterzielen nicht konkret genug zu sein.

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Die SDGs im Detail:

1. Armut beenden
2. Hunger beenden, Lebensmittelsicherheit und verbesserte Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
3. Gesundes Leben sicherstellen und das Wohlergehen für alle Menschen in jedem Alter fördern
4. Gerechte und hochwertige Bildung sichern und die Möglichkeit für lebenslanges Lernen fördern
5. Geschlechtergerechtigkeit und Empowerment für alle Frauen und Mädchen
6. Verfügbarkeit und nachhaltiges Management von Wasser und sanitären Einrichtungen sowie Abwassersystemen sichern
7. Zugang zu leistbarer, zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energie
8. Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, volle und ertragreiche Erwerbstätigkeit und menschenwürdige Arbeit für alle erreichen
9. Belastbare Infrastruktur aufbauen und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovation unterstützen
10. Ungleichheit innerhalb und zwischen den Ländern verringern
11. Städte und Siedlungen sicherer, widerstandsfähiger und nachhaltiger gestalten
12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsstrukturen sichern
13. Vordringlich Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
14. Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne der nachhaltigen Entwicklung erhalten und nutzen
15. Ökosysteme der Erde schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern. Wälder nachhaltig bewirtschaften, die Verwüstung bekämpfen und unfruchtbares Land wieder beleben und den Verlust der Biodiversität stoppen
16. Friedliche Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zu Justiz ermöglichen und wirksame, zuverlässige, rechenschaftspflichtige Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
17. Mittel zu Umsetzung und Wiederbelebung der globalen Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung stärken

Quelle: https://www.bmeia.gv.at/ministerium/aktuelles/sustainable-development-goals-sdg/ (November 2022)

Damit die Ziele der Vereinten Nationen erreicht werden, sind 2 Aspekte ausschlagebend

1. Unternehmen müssen in Einklang mit den Zielen der Vereinten Nationen handeln und sie fördern.
2. Private und institutionelle Anleger sollen ihr Geld in Projekte und Unternehmen anlegen, die die Umsetzung der Ziele fördern.

Daher gibt es am Markt schon vermehrt Anlageprodukte, die Unternehmen und Projekte beinhalten, die die Zielereichung der SDG unterstützen (sog. SDG-Investments). Jene Finanzprodukte werden von unabhängigen Rating-Agenturen dahingehend überprüft, ob sie einen effektiven Beitrag zu den Zielen leisten.

Nachhaltige Geldanlagen mit FNG-Siegel

Bei Lebensmitteln kennt ein jeder von uns die bekannten Bio-Gütesiegel, mit denen wir nachhaltige Lebensmittel besser erkennen sollen. Bei Finanzprodukten ist das FNG-Siegel das bekannteste Siegel, wenn es um den Nachweis von Nachhaltigkeit geht

Wenn eine Geldanlage mit einem FNG-Siegel ausgezeichnet werden möchte, muss es den umfassenden Ausschluss-Kriterium-Katalog standhalten:

Wenn folgende Unternehmen beinhaltet sind, erhält das Finanzprodukt kein FNG Siegel:

  • Hersteller kontroverser Waffen (ohne Umsatztoleranz)
  • Hersteller konventioneller Rüstung/Waffen (Umsatztoleranz 5%)
  • Betreiber von Kernkraftwerker
  • Hersteller wesentlicher Komponenten für Kernkraftwerke (Umsatztoleranz 5%)
  • Unternehmen, die Kohle und Uran abbauen (Umsatztoleranz 5 %) oder verstromen (Umsatztoleranz 10% bei Kohle)
  • Unternehmen, die Verfahren zum Abbau und/oder Aufbereitung von Ölsanden einsetzen und/oder Fracking-Technologien herstellen und/oder anwenden (Umsatztoleranz 5%)
  • Unternehmen, die Tabak produzieren (Umsatztoleranz 5 %)
  • Verstöße (schwerwiegend und/oder wiederholend) gegen UN-Global Compact

Quelle: https://fng-siegel.org/kriterien (Stand 17.11.22)

Neben den weitreichenden Ausschlusskriterien folgt das FNG-Siegel einem Stufenmodell. Wenn eine Geldanlage die Mindeststandards erfüllt, erhält es ein Siegel ohne Stern. Je nachdem wie es bei der so genannten Kür abschneidet, kann es bis zu drei Sterne erhalten

Das FNG-Stufenmodell

Mindeststandards („Pflicht“):

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  • UN Global Compact (Menschen- & Arbeitsrechte, Umweltschutz, Korruption)
  • Waffen & Rüstung
  • Kernenergie (inkl. Uran-Bergbau)
  • Kohle (Bergbau & geringe Verstromung)
  • Fracking & Ölsande
  • Tabak (Produktion)

 

Stufenmodell („Kür“)

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Institutionelle Glaubwürdigkeit

  • SRI-Politik & Governance
  • Ressourcen/Teams
  • Klimawandel (z.B.: Divestments, fossile Energieträger)
  • Initiativen

Produktionsstandards

  • Research- & Investmentprozess
  • SRI-Research-Qualität
  • Kommunikation & Reporting

Portfolio-Fokus

  • Auswahlverfahren (Ausschlüsse, Best-in-Class o.ä., Themen)
  • ESG Key Performance Indikatoren

Wer nachhaltig investieren möchten, ist bei einem Finanzprodukt mit einem 3-Sterne-FNG-Siegel in der Regel gut aufgehoben. Das FNG-Siegel zählt zu den transparentesten und vertrauenswürdigsten Siegeln im Finanzsektor.

Nachhaltige Geldanlagen mit Österreichischen Umweltzeichen

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Nachhaltige Geldanlagen können auch mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet werden. Es ist ein Gütesiegel für ökologische Wirtschaft, das umweltfreundliche Produkte kennzeichet.

Damit eine Geldanlage mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wird, muss es einen gewissen Mindestgrad bei der Auswahl seiner Investments erfüllen.

Ausschlusskriterien:

Um das österreichische Umweltzeichen zu erhalten, darf eine nachhaltige Geldanlage nicht in Unternehmen oder Projekte investieren werden, die z.B. in Zusammenhang mit Atomkraft und Rüstung stehen.

Auch die Förderung fossiler Brennstoffe sowie die Energieerzeugung aus Kohle und Erdöl ist ein Ausschlusskriterium. Ebenso Aktivitäten im Gentechnikbereich oder Unternehmen, die Menschen – und/oder Arbeitsrechtsverletzungen begehen.

Auswahlprozesse

Unternehmen und Projekte werden überprüft, ob sie einen nachweislich positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft haben.

Transparenz

Investments und Projekte müssen regelmäßige Berichte veröffentlichen, damit Anleger einen Einblick in ihr wirtschaftlich nachhaltiges Handeln bekommen.

Nachhaltig investieren: Welche Vorteile und Risiken haben nachhaltige Geldanlagen?

Vorteile von nachhaltigen Geldanlagen

Vorteil #1 - In die Zukunft investieren mit Nachhaltigkeit

Angesichts der Probleme unserer heutigen Zeit (Klimaerwärmung, Artensterben, Energiekrise etc.) brauchen wir zukunftsfähige Lösungen und Konzepte.

Ein Investment in Firmen, die konkrete Strategien für diese Probleme entwickeln, kann sich für Sie als Anleger lohnen.

Unternehmen, die sich diesen Problemen stellen und Lösungen erarbeiten, wird nachgesagt, dass sie weitsichtiger handeln, innovationsfreudiger sind und insgesamt langfristiger denken.

Das Risiko in solche Unternehmen zu investieren kann daher geringer sein als das Investment in eine Firma, die sich ausschließlich auf ihren Gewinn fokussiert.

Vorteil #2 - Gewinne erzielen mit Nachhaltigkeit

Dass nachhaltige Geldanlagen weniger Rendite erzielen als konventionelle Finanzprodukte ist schlichtweg falsch. Wissenschaftliche Studien belegen, dass nachhaltige Geldanlagen gleichwertige Rendite erzielen wie jeder konventionelle Fonds, ETFs oder ähnliches.

Zusätzlich hat eine nachhaltige Geldanlage einen Mehrwert, den kein konventionelles Finanzprodukt hat. Sie unterstützen mit Ihrem Geld den Erhalt eines lebenswerten Planeten für Ihre Kinder und kommende Generationen.  

Vorteil #3 - Steuern sparen mit Nachhaltigket

Selbstständige Ärzte haben die Möglichkeit Ihre Steuerlast zu senken, wenn sie in Fonds nach § 14 EStG investieren. Ihnen kommt der Gewinnfreibetrag zugute und sie können ihre Steuerlast um bis zu 45.950 Euro im Jahr senken.

Was ist ein Gewinnfreibetrag?

Ein Gewinnfreibetrag steht folgenden Berufsgruppen zu:

  • Gewerbetreibenden
  • nicht pauschalisierte Land- und Forstwirte
  • freie Selbstständige

Angestellte und Arbeiter erhalten jährlich 14 Monatsgehälter. Monatlich ihr reguläres Gehalt plus Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Da oben genannte Berufsgruppen kein 13. und 14. Gehalt haben, steht ihnen einen Gewinnfreibeitrag zu.

Machen Sie als selbständiger Arzt einen Gewinn von 30.000 €, können Sie einen Gewinnfreibetrag von 4.500 € geltend machen.

Machen Sie einen Gewinn über 30.000 € können Sie durch gezielte Investitionen Ihren Gewinnfreibetrag erhöhen. Neben körperlichen Anlagegütern zählt auch die Investition in gewisse Wertpapiere.

Bitte beachten Sie: Nicht jedes Wertpapier entspricht den Anforderungen. Ein erfahrener Finanzberater kann Ihnen dabei helfen, einen Fonds zu finden, der alle Anforderungen

Risiken von nachhaltigen Geldanlagen

Risko #2 Unternehmer geben sich grüner als sie sind

Dass Unternehmen sich einen grünen Stempel aufdrücken, ohne es zu sein, wird im Finanzsektor als „Greenwashing“ bezeichnet.

Da es keine einheitlichen Kriterien für wirtschaftliches Handeln gibt, können sich Unternehmen nach außen hin nachhaltig geben, um in einen Index oder Fonds zu gelangen. In Wahrheit betreiben sie weiterhin klima- oder umweltschädliche Tätigkeiten.

Risiko #2: Es gibt keine Geldanlage ohne Risiko

Nur weil ein Fonds, ein ETFs oder eine Anleihe nach ökologischen und/oder sozialen Aspekten konzipiert ist, verspricht die Geldanlage kein 100%ige Sicherheit.

Wie bei jeder Geldanlage gilt auch bei nachhaltigen Geldanlagen: Je breiter Ihre Geldanlage gestreut, desto geringer ist das Ausfall-Risiko.

Investieren Sie in einen Nachhaltigkeitsfonds, der nur ein bestimmtes Projekt fördert (z.B.: den Bau eines gewissen Solarparks) ist das Risiko eines Totalverlusts höher, als wenn Sie in einen breit gefächerten Fonds investieren, der in mehrere Branchen investiert.

Als Grundregel gilt: Eine jede Geldanlage, ob nachhaltig oder nicht, birgt immer ein gewisses Risiko.

Risiko #3 Neue EU-Taxonomie bringt wenig Besserung im Nachhaltigkeits-Dschungel

Was ist die EU-Taxonomie?

Die EU-Taxonomie ist einer von der europäischen Union definierter Kriterienkatalog. Er soll dabei helfen, dass das nachhaltige Handeln von Unternehmen einheitlich beurteilt werden kann. Anlegern soll in Kombination mit der Offenlegungsverordnung die Wahl einer nachweislich nachhaltigen Geldanlage erleichtert werden.

Gemäß der EU Taxonomie ist ein wirtschaftliches Handeln dann nachhaltig, wenn es 3 Kriterien erfüllt:

Kriterium #1 - Die 6 Umweltziele

Das wirtschaftliche Handeln fördert mindestens eines der 6 Umweltziele der EU-Verordnung (Substantial Contribution-Kriterium)

Die 6 Umweltziele lauten wie folgt:

  • Klimaschutz
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Schutz von Wasser und Meeresressourcen
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  • Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  • Schutz und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme

 

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Kriterium #2 - Do No Significat Harm

Das wirtschaftliche Handeln des Unternehmens hat keinen negativen Einfluss auf ein anderes Umweltziel. Man spricht auch vom Do No Significat Harm-Kriterium (zu deutsch: Füge keinen Schaden zu)

Kriterium #3 - Soziale Mindeststandards

Unternehmen halten in Ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit gewisse soziale Mindesstandards ein. Dazu gehören:

  • OECD-Leitsätze
  • Leitprinzipen der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte
  • ILO-Arbeitsrechtnormen
  • Die Internationale Menschenrechtscharta

Neben der EU-Taxonomie gibt es auch noch die neue Offenlegungsverordnung. Sie soll Anlegern helfen zukünftig nachhaltige Investments schneller und leichter zu erkennen. Dazu werden Finanzprodukte in drei Kategorien eingeteilt:

  • Artikel 6 - Konventionelle Finanzprodukte: Nachhaltigkeit hat bei diesen Finanzprodukten keine Priorität. Ihre Auswirkungen müsse dem Anleger ebenfalls offengelegt werden.
  • Artikel 8 - Hellgrüne Finanzprodukte: Damit ein Finanzprodukt nach Artikel 8 eingestuft werden kann, muss es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen und transparent sein. In der Regel wird ein Fonds oder ähnliches nach 8 Artikel eingestuft, wenn es die die ESG-Kriterien erfüllt. Aus diesem Grund werden Sie auch ESG-Produkte genannt
  • Artikel 9 - „Dunkelgrüne“ Finanzprodukte: Sie verfolgen ein Anlageziel, das klare Veränderungen im Bereich Nachhaltigkeit bewirkt und der Einfluss messbar ist. Daher spricht man bei diesen Finanzprodukten von sog. Impact Fonds. Solche Anlageziele wären z.B.: die Einhaltung und Förderung der SDGs.
Kritik an der EU-Taxonomie
Atomkraftwerke und Gasproduzenten handeln nachhaltig

Laut EU-Taxonomie sind Investitionen in Atomenergie und Gasproduktion als grünes Investment einzustufen. Der Hintergrund: Sie sollen den Übergang zur Klimaneutralität beschleunigen. Um als nachhaltig eingestuft zu werden, müssen Bedingungen erfüllt sein.

1. Atomkraftwerke müssen hohe Sicherheitsstandards erfüllen. Es muss spätestens 2050 ein Konzept vorliegen, wie künftig der Atommüll gelagert wird.

2. Gaskraftwerke sollen die Kohlekraftwerke ersetzen. Sie dürfen bestimmte CO2 Werte nicht überschreiten. Bis spätestens 2035 müssen Gaskraftwerke auf erneuerbare Gase umgestiegen sein. (z.B.: Wasserstoff)

Dass diese Technologien ab 2023 als nachhaltig eingestuft werden, wird medial scharf kritisiert.

Nachhaltig investieren in Atomkraft ist aus mehreren Gründen nicht möglich:

  • die Gefahr schwerer nuklearer Unfälle
  • die Produktion und Weiterverbreitung von nuklearen Waffen
  • die radioaktive Strahlung des atomaren Abfalls

Ebenso unvereinbar mit den Nachhaltigkeitsvorstellung vieler, ist die Einstufung von Erdgas als nachhaltiges Gut. Denn gemeinsam mit Erdöl und Kohle gehört Erdgas zu den größten Produzenten von klimaschädlichen Treibhausgasen.

Trotz Offenlegungsverordnung: Greenwashing-Vorwürfe bleiben aufrecht

Ziel der Offenlegungsverordnung: Mehr Transparenz für Anleger und Beseitigung des Greenwashings im Finanzsektor.

In Wahrheit gibt es hier keine Besserung. Anbieter stufen ihre Finanzprodukte selbst subjektiv ein.

Nachhaltig investieren für Ärzte: Ein professioneller Vergleich hilft Ihnen das passende Investment zu finden

Bei den zigtausenden Nachhaltigkeitsfonds, die sich im Netz finden, verlieren private Anleger häufig den Überblick. Welche Geldanlage hat einen positiven Einfluss auf die Umwelt? Wie kann ich sichergehen, dass meine Geldanlage nicht in Atomkraftwerke und Kohleabbau investiert? Wahren alle Unternehmen in meinem Portfolio die Menschenrechte?

Anleger sind in ihren Nachhaltigkeitsvorstellungen unterschiedlich. Der eine möchte sich für Tierschutz einsetzen, der andere möchte mit seinem Investment einen positiven Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels setzen. Als Arzt oder Ärztin möchten Sie vielleicht in Technologien investieren, die den medizinischen Fortschritt fördern.

Ohne nötiges Know How wird die Suche nach dem passenden Investment die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Häufig mit dem Ergebnis, dass ein Fonds oder ein ETFs gewählt wird, der bei genauerer Betrachtung nicht dem entspricht, was Sie als nachhaltig beurteilen würden.

Bei benefit helfen wir Ärzten und Ärztinnen beim nachhaltigen Investieren. Vorab müssen Sie sich fragen, wie nachhaltig Ihre Geldanlage sein soll. Unsere Experten stufen Anleger nach 4 Typen ein:

  • Typ 1: Nachhaltigkeit hat bei der Geldanlage keine Priorität
  • Typ 2: Die Investition sollte keinen messbarer Schaden der Umwelt und Gesellschaft nach sich ziehen
  • Typ 3: Es besteht ein klarer Nachhaltigkeitswunsch (Ausschluss gewisser Branchen, Förderung spezieller Technologien etc.)
  • Typ 4: Die Investition soll einen messbaren, positiven Einfluss auf unser Ökosystem und/oder Gesellschaft haben.

Je nachdem, welcher Typ Sie sind, können wir jenes nachhaltige Investment finden, dass exakt zu Ihren Nachhatligkeitsvorstellungen passt.

Interesse geweckt, nachhaltig zu investieren?

Sie möchten nachhaltig investieren? Oder möchten Sie vorab noch nähere Informationen zu einzelnen Anlageprodukte? Bei benefit haben wir uns auf die Finanzberatung von Ärzten spezialisiert. Wir helfen Ihnen jenes Anlageprodukt zu finden, dass Ihren persönlichen Wünschen und Ihrer finanziellen Situation entspricht.

In einem kostenlosen und unverbindlichen Erstgespräch beraten wir Sie gerne zu Ihren Möglichkeiten.

Sie erreichen uns via Telefon (01 532 56 66-0), via E-Mail (office@benefit.at) oder über unser Kontaktformular (klicken Sie hier!)

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*Zu besseren Lesbarkeit wird in diesem Blogbeitrag die Sprachform des generischen Maskulinums verwendet, also z.B.: Arzt statt Ärztin. Dies soll in keiner Weise eine Geschlechterdiskriminierung oder Außerachtlassung des Gleichheitsgrundsatzes darstellen, sondern dient rein der besseren Lesbarkeit.